Die Großeltern von Reinhold Rumm (1870-1957)
Johann Ludwig Friedrich Rumm und Anna Roos
Dies ist die gesammte Familie Rumm um ca. 1915. In der
Mitte sitzend das Ehepaar Friedrich und Anna Rumm geb. Roos. Rechts stehend der
Architekt Hermann Rumm mit seiner Frau Luise geb. Henn. Links sitzt der Vater
Christian Rumm zusammen mit seiner links neben ihm stehenden Tochter Anna
(Tantele). Die dahinter stehende Frau ist noch unbekannt. Und die Kinder von
Friedrich und Anna von links nach rechts: Martha (Tante Martha), Erwin Rumm,
Anna Rumm (Leykauf), Friedrich Rumm (Opi), und Frieda Rumm (Gebhardt).
Johann Ludwig Friedrich Rumm
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Johann Ludwig Friedrich
Rumm war der dritte Sohn von dem Weißgerber Christian Rumm und seiner Frau
Charlotte geb. Studemund. Er wurde am 17. März 1870 in Ingelfingen geboren.
Vier Jahre nach seiner Geburt zogen seine Eltern Christian und Charlotte nach
Künzelsau. Friedrich hatte einen älteren Bruder, der wie sein Vater Christian
hieß. Christian wurde später ein sehr erfolgreicher Profesor. Als Friedrich
zwei Jahre alt war wurde Karl Johann geboren, und acht Jahre später dann die
Zwillinge Anna und Luise. Karl Johann erkrankte wohl schwer als er 10 Jahre alt
war und starb am 9. Februar 1883. Auch die kleine Luise starb, und dies schon
kurz nach ihrer Geburt. Somit war Friedrichs Kindheit bestimmt nicht immer
leicht. Sein jüngster Bruder war Hermann. Er wurde geboren als Friedrich schon 14 war.
Friedrich war der erste der Familie Rumm der sich dem Malerhandwerk widmete. Seine Ausbildung machte Friedrich bei Zimmermaler Georg Breyer in Künzelsau. Bei ihm war er auch einige Jahre als Geselle tätig. Um seine Kenntnisse in der Malerei zu erweitern, gieng er nach Stuttgart und verbrachte dort bei Kirchenmaler Nachbauer einige Gesellenjahre. Bei ihm erlernte er die Kunstvolle Zimmermalerei. Nebenbei besuchte er die Kunstgewerbeschule in Stuttgart. Im Dienste der Firma Nachbauer hat er auch einen großen Teil der kunstvollen Malereien in der katholischen Kirche in Nagelsberg ausgeführt.
Friedrich war der erste der Familie Rumm der sich dem Malerhandwerk widmete. Seine Ausbildung machte Friedrich bei Zimmermaler Georg Breyer in Künzelsau. Bei ihm war er auch einige Jahre als Geselle tätig. Um seine Kenntnisse in der Malerei zu erweitern, gieng er nach Stuttgart und verbrachte dort bei Kirchenmaler Nachbauer einige Gesellenjahre. Bei ihm erlernte er die Kunstvolle Zimmermalerei. Nebenbei besuchte er die Kunstgewerbeschule in Stuttgart. Im Dienste der Firma Nachbauer hat er auch einen großen Teil der kunstvollen Malereien in der katholischen Kirche in Nagelsberg ausgeführt.
Arbeiten an
der Kunstgewerbeschule Stuttgart an der Friedrich Rumm Zimmermalerei erlernte.
Wieder zu hause in
Künzelsau lernte er Anna, die Tochter des Zimmermalers Albert Roos kennen. Am
5. April 1904 heirateten Friedrich und Anna, und noch am Ende des gleichen
Jahres kam ihre erste Tochter Anna auf die Welt. Friedrich machte sich nach
seiner Heirat selbstständig, und übernahm im gleichen Jahre 1904 das
Malergeschäft seines Schwiegervaters Albert Roos. In den Jahren vor Beginn des
ersten Weltkrieges 1914 wurde von ihm noch manch schöne Malerei geschaffen. Am
15. August 1907 meldete der Kocher- und Jagstbote: Seit 1904 dachte man an den Bau einer Synagoge in Künzelsau. Der Plan
fand rasche zustimmung unter den Gemeindemitgliedern. Oberamtsbaumeister August
Ganzenmüller zeichnete die Entwürfe für die neue Synagoge. Dieses Jahr 1907 im
August war die Synagoge nunmehr im Bau vollendet und wird am 30. August
feierlich Eingeweiht. Der Bau macht seinem Schöpfer, Herrn Oberamtsbaumeister
Ganzenmüller alle Ehre. Die Malerei, von Malermeister Rumm hier ausgeführt, ist
sehr wirkungsvoll.
1928 Friedrich Rumm jr. 1929 Friedrich
Rumm sr.
Gustav Manuß Friedrich Rumm jr.
Frieda Rumm (Gebhardt) Bernhard Linke
(Photo)
Emma Manuß (Mehrer) Erwin Rumm
Martha Rumm
Friedrich Rumm sr.
Friedrich Rumm auf seinem ersten motorisierten Fahrzeug.
Doch immer mehr setzte
sich das Tapezieren der Wände durch und die kunstvollen Gemälde an Decken und
Wände wurden überstrichen und mit bemusterten Tapeten beklebt.
Famile Rumm von Links: Anna Rumm geb. Roos *1872-1957,
Erwin Rumm, J. L. Friedrich Rumm *1870-1945, Anna Rumm * 1904, Martha Rumm
*1907, Friedrich Rumm *1911. Auf dem Bild an der Wand ist die kleine Luise zu
sehen die als 7 jährige an Diphterie starb.
Zwischen 1904 und 1911
kamen nacheinander Friedrich und Annas Kinder auf die Welt. Anna die später
Hans Leykauf heiraten würde war die älteste. Nach Anna wurde 1906 Luise
geboren. Wie ihr später noch lesen werdet gab es in der Generation vor ihr
schon zwei Mädchen die wie sie Luise hießen. Das Schicksal wollte es aber so
daß keine der zwei das erwachenen Alter erreichen sollte. Und so ergieng es
auch Friedrich und Anna’s kleiner Luise. Als sie sieben Jahre alt war erkrankte
die kleine Luise and Diphterie, und starb am 25. Februar 1913.
Friedrich senior’s erstes Auto. Ein NSU Baujahr
1911.
Am 4. März 1907 wurde
Frieda geboren. Sie heiratete später Karl Gebhardt. Danach kam Martha, die bei
uns allen noch als „Tante Martha“ bekannt ist auf die Welt. Sie wurde am 22.
Februar 1908 geboren. Tante Martha starb im Alter von 78 Jahren am 1. September
1986, und war zeitlebens ledig.
Im Jahre 1909 kam Erwin
auf die Welt. Erwin war uns lange Zeit unbekannt. Und wir wussten nur das es
irgend eine Geschichte dazu gab. Als ich über Weihnachten und Neujahr 2011/2012
in Deutschland war, fragte ich eines Tages nach Erwin. Ja Erwin, ....da war mal was! Und das war so ziemlich
alles was darüber bekannt war. Da war mal was! Als Heidi Bendele geb. Rumm sich
dann auch dafür interessierte rief sie kurzerhand Gerhard Rumm in Stuttgart an
um ihn nach seinem Onkel zu befragen. Dazu Gerhard eher forsch als an
informationen berreichernd: Erwin!!! Da wisse’mer nix!!!!!
Soviel also dazu. Die
Geschichte mit Erwin wollte einfach nicht so in’s rollen kommen. Bei einem
Besuch bei Margret Biehal fragte ich dann mal ganz vorsichtig wer denn Erwin
war. Als ich ihr die Geschichte von Gerhard erzählte musste sie herzhaft
lachen. Ja das mit Erwin war wohl so: Erwin war wohl der eher draufgängerische
Hallotri. Er wollte wohl seinen Anteil am Malergeschäft, und war aber zu seinen
Eltern sehr grob. Auch soll’s mal nicht nur verbaler Natur gewesen sein, und
seit da an war das Thema Erwin erledigt. Es ist doch unglaublich wie lange
solcherlei Geschichten noch Familienbeziehungen einschränken können. Hermann
Rumm, der Architekt, nahm sich später seines Neffen an, und gab ihm eine Stelle
bei sich im Architekturbüro. Als letzter kam dann
Reinhold’s Vater Friedrich Rumm, am 30. Mai 1911 auf die Welt.
Martha*22.2.1908, Frieda*4.3.1907, Friedrich*30.5.1911,
Anna*15.12.1904, Erwin*12.10.1908
Anna geb. Roos * 22.12.1872 und Friedrich Rumm sr.*17.3.1870
Nun aber wieder zurück
zu den Eltern Friedrich und Anna. Während des Weltkrieges 1914-1918 mußte
Friedrich in Mergentheim seine Pflichtzeit dienen. Froh und dankbar waren die
Eheleute daß der Vater nicht mehr in’s Feld ziehen mußte.
Im Jahre 1908 hatte sich
Friedrich ein Grunstück in der alten Amrichhäusertstraße mit Wohnhaus und
Scheune gekauft. Im Erdgeschoß betrieb er dann nebenbei eine Ölmühle, die ihm
während der schlechten Nachkriegszeit guten Verdienst brachte. Nach einigen
Jahren jedoch, als die Ernährungskriese überstanden war, mußte die Ölmühle
wegen Unrentabilität stillgelegt werden, und die Einrichtung wurde nach
Ostpreußen verkauft.
Mai 1929: Garten mit Wohnhaus und Scheune am Kocher. Im Garten
stehen Friedrich Rumm sr. mit seiner Frau Anna. 1908 Hauskauf. 1916 Einzug.
1918 Ölmühle eröffnet.
Friedrich widmete sich
dann nur noch seinem Malergeschäft, und übernahm nach dem Tode seiner
Schwiegermutter Emma Roos 1926 auch deren Ladengeschäft für Malerbedarfartikel.
Seinen 14 jährigen Sohn Friedrich nahm er am 15. April 1925 zu sich in die
Lehre. Mit kurzen Unterbrechungen arbeitete dann Vater und Sohn einige Jahre
zusammen. Leider erkrankte Friedrich Rumm sr. an einer Berufskrankheit. Er
bekam Ekszeme an Händen und im Gesicht, das laut ärtztlichem Befund auf den
Umgang mit Terpentin zurückzuführen war. Dadurch war er gezwungen seinen
Handwerksbetrieb 1936 seinem Sohn Friedrich zu übergeben als er selbst 66 Jahre
alt war. Das Ladengeschäft führte er mit Hilfe seiner Frau Anna weiter.
Friedrich Rumm in seiner Werkstatt mit Otto Britsch.
Ein Jahr später starb
seinVater Christian im hohen alter von 96 Jahren. Friedrich und Anna erlebten
noch die Geburten ihrer Enkel Reinhold, Gerhard und Fritz mit. Auch den zweiten
Weltkrieg durchlebten sie noch von Anfang bis Ende, und hofften darauf daß ihr
Sohn Friedrich wieder heil nach Hause kommen würde, was dann auch geschah.
Friedrich sr. starb im
alter von 75 Jahren, nach einem langen, erfolgreichen und hoffentlich auch
glücklichen leben am 25. Oktober 1945. Seine Frau Anna dagegen lernte noch
weitere Enkel und sogar Urenkel kennen. Sie ist Margret Biehal noch sehr gut in
Erinnernung. Anna Rumm geborene Roos starb am 22. Oktober 1957. Ganze 12 Jahre
nach dem Tod ihres Mannes liegt nun das geistliche Erbe und der Name Rumm in
den Händen der nächsten Generation.
Anna Rumm
Geb. Roos
22.12.1872-22.10.1957
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